Die Ergebnisse aus dem Themennetzwerk zur Verbesserung der Haltungsbedingungen von Jung- und Legehennen verdeutlichen, dass der Aufzucht der Junghennen eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung oder Verminderung von Federpicken und Kannibalismus im Legebetrieb zukommt. Hier wird der Grundstein für ein ausgeglichenes Verhalten der Legehennen gelegt. Junghennen müssen über genügend körperliche Reserven verfügen, damit sie den Anforderungen der Legephase und möglichen Stresssituationen, insbesondere zu Beginn der Legephase, gewachsen sind. Im Projekt beobachteten die Tierhalter, dass Herden mit Vorschäden aus der Aufzucht sehr viel schwieriger zu führen waren als vitale Herden ohne Gefiederschäden.
Von Vorteil ist es, wenn der Aufzuchtstall dem späteren Produktionsstall ähnelt. Das erleichtert den Junghennen das Eingewöhnen nach der Umstallung. Angestrebt werden sollte, dass der Halter seine künftigen Legehennen im Aufzuchtbetrieb besucht. So sieht er am besten, was die Tiere bereits kennen und er kann Absprachen für die Umstallung treffen, zum Beispiel bezüglich der Fütterung, der Lichtzeiten oder des Beschäftigungsmaterials.
Die Ergebnisse zeigen nicht zuletzt, dass regelmäßige und intensive Schwachstellenanalysen eines Betriebes wichtig sind, um dessen individuelle Stärken und Schwächen zu erkennen und Verbesserungen gezielt planen und umsetzen zu können. Empfehlenswert ist es, das eigene Wissen sowie die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter stetig weiterzuentwickeln. Hierfür bieten sich der Besuch von Fachveranstaltungen und Schulungen, die Inanspruchnahme von Fachberatern und auch der Austausch mit anderen Betrieben an.