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Viertelselektives Trockenstellen Milchkühe

Viertelselektives Trockenstellen als Maßnahme zur Antibiotikaminimierung

Laufzeit: 01.09.2020 – 28.02.2023

Erfreulich viele Landwirte und Landwirtinnen signalisierten gleich zu Projektstart ihr Interesse an „MinimA – Nachhaltige Minimierung des Antibiotikaeinsatzes durch viertelselektive Trockenstellbehandlung bei Milchkühen“. So konnte im Oktober mit den ersten Grunderhebungen begonnen werden. Dabei werden Anfangsgemelke der Euterviertel von 75 Milchkühen jeder Herde untersucht, um Informationen über den Eutergesundheitsstatus der Herde zu erlangen. Darauf baut dann die Strategie zum viertelselektiven Trockenstellen auf. Allerdings sind diese Erhebungen aufgrund der aktuellen Corona-Lage derzeit nur eingeschränkt durchführbar. Bis zu 16 Betriebe können im Projekt betreut werden.

Über das Modellvorhaben Viertelselektives Trockenstellen

Am 1. September 2020 startete das Thünen-Institut gemeinsam mit dem Max-Rubner-Institut das MuD Tierschutz Projekt "Nachhaltige Minimierung des Antibiotikaeinsatzes durch viertelselektive Trockenstellbehandlung bei Milchkühen". Hierfür wurden Milchviehbetriebe gesucht, die bereit sind, sich aktiv in das Projekt einzubringen und Kühe entsprechend einer gemeinsam festgelegten Strategie selektiv trockenzustellen. Ziel ist eine Begrenzung des Einsatzes antibiotikahaltiger Trockenstellpräparate auf Euterviertel, die tatsächlich Infektionen aufweisen.

Was haben die Betriebe davon?

Zu Projektstart werden von mindestens 75 Milchkühen jedes Betriebes Viertelgemelksproben bakteriologisch untersucht, um den Herdenstatus zu erfassen und die Strategie festzulegen. Vor dem Trockenstellen zieht der Betrieb dann selbst die Proben und erhält neben dem Ergebnis den Hinweis, wie die Kuh trockenzustellen ist. Nach der Kalbung erfolgt eine weitere Beprobung zur Erfolgskontrolle. Wichtig ist die Einhaltung der vorgegebenen Abläufe.

Die Untersuchung der Proben ist für die Betriebe kostenlos und erfolgt im Labor des Max-Rubner-Instituts. Daneben erhält der Betrieb eine Aufwandsentschädigung für die verwendete Zeit bei Betriebsbesuchen durch die Wissenschaftlerinnen, Probenahme und Dokumentation. Aufwendungen für Fahrten zu Stable School-Treffen mit anderen Projektbetrieben und zu den Wissenstransfertagen werden entsprechend des Bundesreisekostengesetzes erstattet.

Voraussetzungen für die Teilnahme waren:

Die Betriebe sollten mindestens 75 Kühe halten, an der Milchleistungsprüfung teilnehmen und nach QM auditiert sein. Die Mindestkuhzahl ist erforderlich, um bis zum Ende des Projektes im Februar 2023 ausreichend Trockenstellvorgänge je Betrieb abgeschlossen zu haben. Die Betriebsleiter und Betriebsleiterinnen sollen an einem intensiven Austausch mit den Wissenschaftlerinnen sowie Berufskolleginnen und Berufskollegen interessiert sein und sich aktiv an Wissenstransferveranstaltungen beteiligen.

Die Untersuchungen haben im Oktober 2020 begonnen. Die Grunderhebung auf allen Betrieben ist erfolgt (siehe Meldung vom 16.8.2021).

Kontakt

Frau Dr. Kerstin Barth

Johann Heinrich von Thünen-Institut (TI)
Institut für Ökologischen Landbau
Trenthorst 32
23847 Westerau

Telefon: 04539/8880-312
E-Mail: kerstin.barth(ät)thuenen(punkt)de