Ein Ergebnis aus der gemeinsamen Arbeit im Netzwerk ist die Gabe eines so genannten "Kälberstarters" zu sehen, der vor allem Selen, Eisen und ein Prebiotikum zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und zur Stabilisierung der Darmflora neugeborener Kälber enthält und direkt ins Maul der Kälber appliziert wird. Eingesetzt wird er in den Betrieben A, B, D und E; im Betrieb C erfolgt nach der Geburt des Kalbes eine Eisengabe. Für die Entwicklung der Kälber ist Eisen von hoher Bedeutung, da es für die Blutbildung und den Sauerstofftransport im Blut entscheidend ist. Die Tierhalterinnen und Tierhalter des Netzwerks sind von der Maßnahme überzeugt, da es keine Probleme mehr mit Durchfall gab und die Kälber sehr vital sind.
Der Ansatz im Betrieb D, möglichen Mangelerscheinungen bei Kälbern schon vor der Geburt vorzubeugen, bezieht die Kuh mit ein. Die Muttertiere werden in den letzten Monaten vor der Geburt einer Blutuntersuchung unterzogen. Wird ein Mangel an Selen festgestellt, wird den Muttertieren ein Bolus verabreicht, der sie und somit auch die Kälber mit Kupfer, Kobalt und vor allem Selen versorgt. Es ist anzunehmen, dass eine bedarfsgerechte Versorgung der Mutterkuh mit Spuren- und Mengenelementen dazu führt, dass das Kalb über die Biestmilchversorgung direkt nach der Geburt besser mit Immunglobulinen versorgt und dadurch weniger anfällig für Krankheiten wird. Der Leiter des Betriebs D ist davon überzeugt, dass die Boli die Kälbergesundheit zusätzlich verbessert haben. Sowohl die Kühe als auch die Kälber sind nach der Geburt vitaler und widerstandsfähiger. Die Mehrkosten für die Boli-Gabe wurden mit 11,38 € je Kalb und Aufzuchtperiode angegeben.
Auch die Mineralstoffversorgung in der anschließenden Kälberhaltung wurde optimiert. In den Betrieben A, B, C und D wurden Mineral-Leckmassen und/oder Mineralsalzsteine eingesetzt, die der bedarfsdeckenden Mineralstoffversorgung der Kälber und darüber hinaus auch der Beschäftigung dienen.