Insgesamt gesündere Schweine, die weniger Medikamente benötigen, ist eines der zentralen Ergebnisse, die der Abschlussbericht des Modell- und Demonstrationsvorhabens „Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung des Medikamenteneinsatzes in der Ferkelaufzucht durch innovative Beratung“ als wesentliches Ergebnis des Vorhabens aufführt. Um das zu erreichen, waren folgende Maßnahmen erfolgreich:
- In der Projektlaufzeit stellten die Betriebe von der Gruppenbehandlung der Ferkel, der sogenannten Einstall-Metaphylaxe, zur Einzeltierbehandlung bei akuten Infektionen oder Verletzungen um.
- Eine Verringerung der Keimeinträge konnte insbesondere dadurch erreicht werden, dass Jungsauen selbst aufgezogen und wenige Tiere in den Bestand integriert werden.
- Eine vierwöchige Säugezeit führt ebenfalls zu einer Verringerung des Antibiotikaeinsatzes. Das könnte daran liegen, dass die Ferkel beim Absetzen schwerer sind und bereits größere Mengen Beifutter fressen. Das erleichtert ihnen die Umstellung auf feste Futtermittel.
- Das Hygienemanagement spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Tiergesundheit zu verbessern und auf Antibiotika verzichten zu können. Betriebe mit einem hohen Hygienestatus weisen mit Abstand den niedrigsten Antibiotikaverbrauch in der Ferkelaufzucht auf. Hoher Hygienestatus bedeutet insbesondere, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter duschen bevor sie den Stall betreten. Auch zwischen den Produktionseinheiten wechseln die Beschäftigten die Kleidung oder duschen. Werkzeuge, Schaufeln oder Besen werden nur in den jeweiligen Produktionseinheiten benutzt. Nach Tierverkehr werden alle Treibwege gewaschen oder desinfiziert.