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Verzichten auf das Kupieren des Schwanzes bei Schaflämmern

Im Rahmen des Themennetzwerkes "Verzichten auf das Kupieren des Schwanzes bei Schaflämmern" haben deutschlandweit sechs Schäfereien über 30 Monate lang den Kupierverzicht bei Schaflämmern praktiziert und Ihre Erfahrungen dokumentiert.

Das Kupieren der Schwänze bei Lämmern ist im Alter von unter acht Tagen nach § 6 Absatz 1 Nummer 3 in Verbindung mit § 5 Absatz 3 Nummer 3 und 4 des Tierschutzgesetzes ohne den Einsatz von Betäubungsmitteln erlaubt, wenn der Eingriff im Einzelfall für die vorgesehene Nutzung des Tieres zu dessen Schutz oder zum Schutz anderer Tiere unerlässlich ist und alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Schmerzen oder Leiden der Tiere zu vermindern. Entsprechend ist dieser Eingriff nicht routinemäßig, sondern nur im Ausnahmefall zulässig.

Die meisten in Deutschland gezüchteten Schafrassen haben lange, bewollte Schwänze, die stark verschmutzen können. Die verunreinigten Stellen können von verschiedenen Fliegenarten zum Ablegen ihrer Eier oder Larven genutzt werden und bei betroffenen Schafen zur sogenannten Myiasis (Fliegenmadenbefall) führen. Durch das Kürzen des Schwanzes können die genannten kotbedingten Verunreinigungen reduziert werden. Allerdings können betroffene Schafe mit einem gekürzten Schwanz weniger effektiv Fliegen verscheuchen. Obwohl Ergebnisse wissenschaftlicher Studien nicht einstimmig eine Verbindung von Schwanzlänge und der Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Myiasis herstellen, ist die Prävention für den Befall mit Schmeißfliegen einer der Hauptgründe für das Kupieren des Schwanzes bei Schafen.


MuD Tierschutz Projekte zur Schafhaltung


Durch regelmäßige Netzwerktreffen lernten sich die teilnehmenden Schäferinnen und Schäfer und ihre Betriebe kennen. Erfahrungen konnten ausgetauscht und diskutiert werden, auch über die Vor- und Nachteile von Maßnahmen auf Ihren eigenen Betrieben wurde diskutiert.

Hierzu zählte z.B. das gezieltes Ausscheren des Anogenitalbereich mehrfach über das Jahr, ein intensives Parasitenmanagement, die optimierte/angepasste Fütterung und Wassergabe, sowie die gezielte Zucht auf Kurzschwänzigkeit durch z.B. Herdenmanagementprogramme/ digitale Tiererkennung.

Auf den folgenden Seiten werden die Maßnahmen und Ergebnisse der Netzwerkarbeit vorgestellt:

Maßnahmen und Ergebnisse
Tiergesundheit und Parasitenmanagement
Hygiene
Fütterung und Wasserversorgung
Züchtung auf Kurzschwänzigkeit
Ergebnisse