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Optimierte Milchziegenhaltung

Ziel dieser Beratungsinitiative war es, mit sogenannten „Stable Schools“ ein innovatives Beratungs- und Kommunikationskonzept in der Milchziegenhaltung zu etablieren und zu bewerten. „Stable Schools“ sind ein Beratungskonzept in dem voneinander lernen im Mittelpunkt steht. Dieses zeichnet sich durch einen partizipatorischen Ansatz aus, es ermöglicht kleinen Gruppen von Landwirtinnen und Landwirten ihre Produktionssysteme gemeinsam weiterzuentwickeln, jeweils angepasst an ihre individuellen Bedürfnisse.

Tiergesundheit und Tierwohl durch den Stable School Ansatz verbessern

Anhand des Stable Schools Ansatz sollte die Tiergesundheit und das Tierwohl auf den Betrieben verbessert werden. Parallel zur Einführung der Stable Schools wurde ein standardisiertes und praxisreifes Tierwohl-Erhebungsprotokoll auf Basis von tier- und ressourcenbezogenen Indikatoren auf insgesamt 35 Milchziegenbetrieben entwickelt und erprobt. Aus dem Projekt sind ein informationsreicher Abschlussbericht, ein Leitfaden zur Bewertung des Tierwohls von Milchziegen und ein Ratgeber über das partizipative Beratungskonzept Stable Schools für Praktiker und Berater hervorgegangen, welche umfangreiches Wissen rund um die optimierte Haltung von Milchziegen enthalten.

Ergebnisse

Im Rahmen des Projektes wurden zu Beginn 40 Betriebe deutschlandweit gewonnen, um 7 Stable School Gruppen zu gründen. Aus unterschiedlichen Gründen sank die Zahl der teilnehmenden Betriebe im Laufe des Projektes und nach Verlängerung des Projektes auf 34 Betriebe. Anhand des Stable Schools Ansatz sollte die Tiergesundheit und das Tierwohl auf den Betrieben verbessert werden. Parallel zur Einführung der Stable Schools wurde ein standardisiertes und praxisreifes Tierwohl-Erhebungsprotokoll auf Basis von tier- und ressourcenbezogenen Indikatoren auf den Milchziegenbetrieben entwickelt und erprobt.

Optimierte Milchziegenhaltung – eine Kombination aus partizipativer Beratung und Tierwohlerhebung führt zum Erfolg!

Während der Projektlaufzeit wurde jährlich eine Tierwohlbewertung auf den Betrieben durchgeführt, insgesamt 3 Tierwohlbewertungen auf jedem Betrieb innerhalb der Projektlaufzeit. Insgesamt wurden 5.192 Tiere beurteilt, 1.731 Ziegen pro Jahr. Es wurden zahlreiche tierbezogene Indikatoren anhand von Einzeltierbeurteilungen im Melkstand und in der Bucht oder auf der Weide und anhand von Gruppenbeurteilungen in oder außerhalb der Bucht oder auf der Weide erhoben. Hierzu zählen Klauenüberwuchs, Lahmheit, Body Condition Score, Euterhautverletzung, Zitzenverletzung, Euterschwellungen, Euterasymmetrie, Einrisse der Ohrmuschel, Warten am Fressgitter bzw. Tränke, Augenausfluss, Haarlose Stellen am Hals Rumpf und Extremitäten, Hautverletzungen an Hals und Rumpf und Nasenausfluss. Hinzu wurden ressourcenbezogene Indikatoren erhoben, wie die Messung von Lärm, Schadgasen, Lichtintensität, Temperatur und Luftfeuchte im Stall.

Während der Betriebserhebungen konnte so der aktuelle auf Indikatoren gestützte Status des Betriebes abgefragt werden und die Betriebe ihre vereinbarten Maßnahmen umsetzen. Die gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse aus den Betriebserhebungen zeigten Problembereiche der teilnehmenden Betriebe auf und lieferten eine datenbezogene Grundlage um gemeinsam in der Stable School Gruppe umsetzbare Lösungen zu finden.

Die Ergebnisse der Tierwohlbewertungen wurden durch das Thünen-Institut verwendet um die Stable School Beratung zu stützen und leicht verständlich aufbereitet und den Landwirten und Beratern zur Verfügung gestellt. Zum Abschluss des Projektes wurde aus dem bestehenden Wissen und aus den gewonnenen Erfahrungen und Lösungsansätzen ein Leitfaden zur Bewertung des Tierwohls von Milchziegen sowie ein Leitfaden zum Beratungskonzept Stable Schools für Praxis und Beratungslandschaft erarbeitet, welche frei für die breite Praxis zur Verfügung stehen.

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Empfehlungen für die Praxis

Zusammenfassend lassen sich folgende Erkenntnisse aus dem Projekt festhalten:

  • Die Anwendung des Stable School Beratungskonzepts ist ein geeignetes Instrument um das Tierwohl im Bereich der Milchziegenhaltung nachhaltig zu verbessern.
  • Durch die Kombination aus partizipativer Beratung und Tierwohlerhebung findet anhand des Stable Schools Beratungskonzepts auf den einzelnen Betrieben eine intensive Auseinandersetzung mit den hofeigenen Problemfeldern aber auch mit den Problemen anderer Betriebe statt.
  • Der erstellte Leitfaden zur Bewertung des Tierwohls von Milchziegen gibt Auskunft über die im Projekt erhobenen tierbezogenen, ressourcen- und managementbezogenen Indikatoren-gestützten Tierwohlbewertungen und die Entwicklung eines Bewertungssystems für Milchziegen, dieser steht ab sofort Landwirten, Beratern und Tierärzten als unterstützendes Werkzeug der betrieblichen Schwachstellenanalyse zur Verfügung.

Eine regelmäßige betriebliche Eigenkontrolle basierend auf dem im Projekt erstellten Leitfaden dient dem Milchziegenhalter der Früherkennung von Tierwohlproblemen und der Einhaltung der seit 2014 gesetzlich, vorgeschriebenen Verpflichtung nachzukommen eine betriebliche Eigenkontrolle anhand von tierbezogenen Merkmalen durchzuführen.https://intranet.is.ble.de

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