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Sommer im Kuhstall: Auf die Tränke, fertig, los! Sommer im Kuhstall: Auf die Tränke, fertig, los!

Sommer im Kuhstall: Auf die Tränke, fertig, los!

Am Trinkverhalten einer Kuh lassen sich u.a. Rückschlüsse auf physiologische Einschränkungen ziehen.
© MuD Tierschutz, BLE

Im WDP-Projekt #FitForCows werden E-Learnings sowie eine App zur Interpretation von Tiersignalen beim Rind erstellt. Nach dem Motto „Sehen und Verstehen“ wird eine fundierte Basis geschaffen, damit Kuhsignale frühzeitig erkannt und eingeordnet werden können. Die projekteigene Foto- und Videodatenbank wächst kontinuierlich und sorgt für die notwendige Anschaulichkeit.

Die folgenden Videos zeigen unterschiedliches Trinkverhalten von Kühen. Während eine Kuh in tiefen und langen Zügen säuft, ist die zweite Kuh mit der Wasserqualität nicht einverstanden. Sie verschafft sich Zugang zu frischem Wasser indem sie zunächst Wasser aus der Tränke heraus schaufelt bis frisches Wasser nachläuft. Anschließend trinkt sie in tiefen Zügen. Ein weiteres Beispiel zeigt ein kotverschmutztes Tränkebecken, aus dem nicht getrunken wird.

Kuh säuft "grün"

Kuh säuft "gelb"

Kuh säuft "rot"

Bleibt die Frage, was ist die Konsequenz und warum ist das wichtig?

Die Wasseraufnahme ist nicht nur in erster Linie biologisch begrenzend für das Tier, sondern bestimmt maßgeblich auch die Leistung. Ein "Saufen wollen, aber nicht tun" bedeutet nicht nur eine physiologische Einschränkung, sondern hat auch ökonomische Konsequenzen.

Daher sollte bereits, wenn das "gelbe" Verhalten vermehrt beobachtet werden kann, die Frequenz bzw. Qualität der Tränkereinigung erhöht oder verbessert werden. Wichtig hierbei ist nicht nur das Ausleeren des Wassers, sondern bei jedem Entleeren auch die Zerstörung des gebildeten Biofilms durch das Ausbürsten des Tränkebeckens.

Eine Wasseruhr gibt Hinweise, ob die Trinkmenge ausreichend ist
© MuD Tierschutz, BLE

Eine einfache und genaue Überwachung der Wasseraufnahme der Herde ermöglicht übrigens eine Wasseruhr, die vor der Abzweigung der Wasserleitung in die Tränkebecken installiert und täglich abgelesen wird (Vorsicht! nicht vor dem Melksystem installieren). Hierdurch lässt sich umgehend erkennen, wenn die Tränkeaufnahme zurück geht, also die Akzeptanz sinkt oder aber der Verbrauch steigt. Während eine sinkende Akzeptanz meist auf mangelhafte Tränkehygiene (Vorsicht! Auch ein generalisiertes Infektions-/ Krankheitsgeschehen kann Ursache sein) deutet, weist eine Erhöhung oft auf Hitzestress hin.

Wasser ist also nicht nur enorm wichtig, sondern, werfen wir einen Blick in die Zukunft, wird vermutlich im Zuge des Klimawandels immer wichtiger werden. Ihr fragt Euch wieso? Was hat das mit meinen Kühen zu tun? Noch ist das alles ganz weit weg? Werft doch gerne einen Blick in unser E-Learning! Wir erklären Euch, warum dieses Thema schon heute eines der wichtigsten für Eure Herden ist!

Weitere Informationen zu #FitForCows.