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Im Rahmen des MuD Tierschutz-Vorhabens „Tierschutzkompetenz“ sollen – mit Schwerpunkt Rind und Schwein - neue und innovative Lehr-Lernkonzepte entwickelt werden, um die Handlungskompetenz im Zusammenhang mit dem Tierwohl zu fördern. Hierzu arbeiten das Landwirtschaftliche Bildungszentrum Echem, das Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung der Leibniz Universität Hannover und das Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst zusammen.
Im ersten Projektjahr führte das Thünen-Institut eine umfangreiche Recherche zu bereits bestehenden Leitfäden, Webanwendungen, E-Learnings etc. durch, die das Thema Tierwohl fokussieren. Diese Sammlung wurde analysiert und lässt sich in zwei übergeordnete Kategorien einteilen: Zum einen in 95 „Tierwohl-Erhebungstools“ insbesondere inklusive tierbezogener Indikatoren (z.B. Lahmheits- oder Körperkonditionsbeurteilung). Zum anderen in 28 „Tierwohl-Wissens-Tools“ (z.B. über natürliches Verhalten von Rind und Schwein und den Ableitungen daraus für die Nutztierhaltung). Die Sammlung wird im Projektverlauf weiter vervollständigt. Der aktuelle Stand beläuft sich auf 124 Tools.
Davon sind:
- 81 Tools aus den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz
- 15 Tools wurden in EU-Projekten entwickelt (überwiegend auch deutschsprachig)
- 19 Tools stammen aus anderen europäischen Ländern sowie
- neun weitere Tools aus Übersee.
Die Tierwohl-Erhebungstools (siehe Abbildung oben)
Für die Tierwohlplanung im landwirtschaftlichen Betrieb sind neben
1. dem Erheben der Tierwohl-Situation,
2. die Bewertung der Herdensituation bezüglich Tierwohl (mithilfe von Ziel- und Alarmwerten oder eines Benchmarkings mit einer Gruppe von Vergleichsbetrieben),
3. eine einzelbetriebliche Schwachstellenanalyse und
4. beim Auftreten von nicht zufriedenstellenden Situationen, das Festlegen von konkreten Maßnahmen zur Verbesserung notwendig.
Von den insgesamt 65 Tools für die Erhebung von Tierwohl bei Rindern und 45 bei Schweinen decken ein Teil der Tools auch die Schritte Tierwohl bewerten und Schwachstellanalyse ab. Nur wenige ermöglichen aber auch eine betriebsindividuelle Maßnahmen-Festlegung.
An einer Online-Umfrage im Rahmen des Projekts nahmen 340 niedersächsische Ausbildungsbetriebe (für die Tierarten Rind und Schwein) teil. Den Ausbildenden wurde eine Auswahl an Tierwohl-Tools vorgelegt und sie gaben an, welche sie kennen, nutzen und wenn ja, wofür sie diese nutzen (für ihr betriebliches Management, für die betriebliche Eigenkontrolle oder gezielt für die Ausbildung ihrer Auszubildenden). Abbildung 2 zeigt den Anteil der Betriebe, die die jeweiligen Tools regelmäßig oder mindestens gelegentlich nutzen. Bei der Liste der aufgeführten Tools handelte es sich um einen Auszug der Gesamtsammlung, teils mit einem regionalen Bezug zum Bundesland Niedersachsen. Neben der Nutzung von vorhandenen Daten wie Milchleistungsprüfungsdaten oder Produktionsdaten aus verschiedenen Managementprogrammen finden insbesondere auf den Schweine-Betrieben auch Leitfäden z. B. zum Nottöten, zur Transportfähigkeit oder zum Umgang mit kranken und verletzten Tieren Beachtung. Tools mit der Anleitung zur Erhebung eines Sets von Tierwohl-Indikatoren (wie z. B. vom KTBL oder vom Ministerium für Landwirtschaft Niedersachsen herausgegeben) werden auf rund einem Drittel der Betriebe eingesetzt.
Insgesamt haben 340 Ausbildungsbetriebe in Niedersachsen an der Online-Umfrage teilgenommen. Eine Vielzahl von Tierwohl-Werkzeugen ist somit für die landwirtschaftliche Tierhaltung verfügbar und wird in unterschiedlichem Ausmaß auf den Ausbildungsbetrieben auch bereits genutzt.
Links zu den aufgeführten Tierwohl-Tools finden Sie hier
Die Projektwebseite finden Sie hier
Für weitere Informationen können Sie sich an Silvia Ivemeyer (silvia.ivemeyer(at)thuenen(dot)de) oder Kornel Cimer (kornel.cimer(at)thuenen(dot)de) wenden.