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Ist die Futter- und Wasserversorgung der Schafe nicht optimal, kann das zu Durchfällen und zu verschmutzten Schwänzen führen.
Wenn es um den Verzicht auf das Kupieren der Schwänze von Schaflämmern geht, spielt die bedarfsgerechte Fütterung und Wasserversorgung der Tiere eine zentrale Rolle. Wer die Futterration seiner Schafe optimal zusammenstellt und sich stets um frisches, sauberes Wasser kümmert, legt eine gute Basis für die stabile Gesundheit seiner Schafe. Und er sorgt dafür, dass ihr Verdauungssystem gut arbeitet. Obacht ist insbesondere bei einem Futterwechsel geboten: Dieser sollte niemals zu abrupt oder zu extrem ausfallen, denn das birgt die Gefahr von fütterungsbedingten Durchfällen. Ein Wechsel sollte vielmehr sehr bedacht vorgenommen werden.
Dazu ist es wichtig, die Qualität des Futters exakt einzuschätzen. Nur wer den Energiegehalt und den Futterwert seiner Futtermittel genau kennt, kann Futtermischungen zusammenstellen, die optimal zu seinen Herden passen. Dazu kommt, dass die Inhaltsstoffe von Grundfuttermitteln erheblich schwanken können. Deshalb sollte von jeder Futtercharge eine repräsentative Probe gezogen und in einem Futtermittellabor geprüft werden. Die Untersuchung sollte neben der Analyse der Inhaltsstoffe auch Pilze, Viren und Bakterien umfassen.
Aufgrund ihrer Bedeutung waren die regelmäßigen Futtermitteluntersuchungen eine Maßnahme, die alle am Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz „Verzichten auf das Kupieren des Schwanzes bei Schaflämmern“ beteiligten Betriebe durchführten.
Um eine gute Futterqualität sicherzustellen, investierten einige der Schafhalter darüber hinaus in überdachte, mobile Heuraufen, die leicht zu versetzen sind. Die Heuraufen haben gleich mehrere Vorteile: Sie ermöglichen das Zufüttern von Raufutter auf der Weide, was insbesondere während des Weideaustriebs und -umtriebs sinnvoll ist. Dadurch werden abrupte Futterwechsel vermieden und fütterungsbedingte Durchfälle werden verhindert. Auch Futterverluste durch Zertreten des Raufutters lassen sich so vermeiden. Mobile Heuraufen erleichtern darüber hinaus die separate Versorgung von selektierten Schafen.
Um den Schafen stets frisches Wasser guter Qualität zu freien Aufnahme anbieten zu können, haben sich auf den MuD-Betrieben Weide-Tränkbecken bewährt. Weil sich der Wasserstand dieser Tränken automatisch reguliert, läuft immer frisches Wasser nach. Zudem verfügen die Tränken über ein Ablassventil und sie sind leicht zu reinigen. Ein starkes Verschmutzen der Tränken und die Ausbildung eines Biofilms werden so vermieden.
Während einer Exkursion nach Frankreich erfuhren die Schafhalter, wie man die Verdauung der Schafe mit speziellen Ansaatmischungen stabilisieren kann: Auf den Flächen des Versuchgutes Ferme du Mourier in Saint-Priest-Ligure werden mit Hornklee und Spitzwegerich Pflanzen angebaut, die die Darmgesundheit der Schafe fördern. Durch Beweidung dieser Flächen lassen sich fütterungsbedingte Durchfälle reduzieren und der Druck durch Endoparasiten nimmt ab. Das ist zumindest die Erfahrung der französischen Fachleute. Ein zweiter Vorteil dieser Mischungen ist ihre Trockenheitsresistenz. Ein weiterer positiver Effekt der in Frankreich eingesetzten Saatmischung ist, dass Hornklee und Spitzwegerich ein Wurzelsystem ausbilden, dass viel tiefer wurzelt als klassische deutsche Weidemischungen (zum Beispiel mit deutschem Weidelgras). Damit überstehen die Pflanzen lange Trockenzeiten besser und wachsen auch dann noch gut, wenn wenig Regen fällt.