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Schweine teilen ihren Lebensraum in verschiedene Funktionsbereiche ein - Verhaltensweisen wie Fressen, Ruhen und Koten werden somit an unterschiedlichen Orten ausgeführt. In der modernen Schweinehaltung werden die Tiere meist in Buchten gehalten, die keinerlei Struktur aufweisen. Hierdurch kann Stress entstehen bzw. verstärkt werden.
Eine Gestaltung der Buchten hin zu mehr Struktur ermöglicht es, Unterstrukturen auszubilden die das Schwein für verschiedenen Verhaltensweisen nutzt. Eine durchdachte Buchtengestaltung bringt zusätzlich Ruhe in eine Gruppe, wenn beispielsweise Ruhe- und Aktivitätsbereiche klar voneinander getrennt sind und die Tiere sich bei Bedarf zurückziehen können.
Im Folgenden sind Maßnahmen dargestellt, die Landwirte der Demonstrationsbetriebe Tierschutz auf ihren Betrieben getestet haben und umsetzen.
Die Möglichkeiten, eine klarere Buchtenstrukturierung zu schaffen, sind je nach Bauweise bei kleinen Buchten beschränkt. Hier stellt eine Umgestaltung mehrerer Kleinbuchten zu einer Großbucht mit Unterabteilungen eine Möglichkeit dar, um mehr Raum für Gestaltung zu schaffen.
Im folgenden Video beschreibt der MuD Tierschutz-Landwirt Christoph Becker, wie er seinen Altbau umgestaltet und dadurch eine verbesserte Haltungsumgebung für seine Schweine geschaffen hat.
Werden maximal zulässige Besatzdichten gefahren, ist das Platzangebot für das einzelne Tier sowie das Ausüben verschiedener Verhaltensweisen und Nutzen unterschiedlicher Funktionsbereiche sehr beschränkt. Durch eine Besatzdichtenreduktion entsteht mehr Platz pro Tier, was dem Wohle des Tieres meist zugutekommt.
Schweine bevorzugen helle, kühle und feuchte Ecken zum Koten. Durch den gezielten Einsatz von Lichtelementen können bestimmte Bereiche in einer Bucht stärker bestrahlt, also heller gestaltet werden, als andere. Somit kann durch die Maßnahme angeregt werden, dass in nur bestimmten Bereichen einer Bucht gekotet wird. Zusätzlich dazu können Tränken an dieselben Stellen platziert werden, denn durch die an ihnen entstehende Feuchtigkeit wird das Schwein ebenfalls dazu angeregt, hier zu koten.
Schweine bevorzugen es, sich zum Ruhen an dunkle, warme und trockene Plätze zurück zu ziehen. Durch ein Abdunkeln bestimmter Buchtenbereiche z.B. mit Kistendeckeln und Lamellen können somit gezielt Ruhebereiche geschaffen werden, die den Tieren guttun.
Durch den Einsatz von Kontaktbrettern kann der Kotbereich einer Bucht gezielt abgetrennt werden. Diese Maßnahme kann mit dem Einsatz von Kontaktgittern kombiniert werden, denn die Schweine aus der Nachbarbucht werden als Konkurrenten gesehen und fördern somit das Koten an dieser Buchtenstelle.
Kontaktgitter dienen dazu, dass Tiere benachbarter Buchten in Berührung miteinander kommen. Durch das Territorialverhalten des Schweins und dem damit verbundenen markierenden Abkotens können so Kotbereiche etabliert werden.
Ein Einbau von Ferkelbalkonen schafft zusätzlichen Platz für die Tiere. Vor allem bieten Balkone den Ferkeln neue Anreize, was wiederum Langeweile und ggfs. Schwanzbeißen vermindert. Auch können die Tiere über die Balkone andere Buchten einsehen.
Durch den gezielten Einsatz von Spaltenverschlüssen können bestimmte Bodenbereiche einer Bucht verschlossen werden, welche den Tieren mehr Trittsicherheit verschafft. Geschlossene Bereiche werden auch aufgrund des besseren Liegekomforts eher als Ruhebereiche genutzt.
Broschüre Beschreibung:
DLG Merkblatt 458 zur Buchtenstrukturierung in der Schweinehaltung