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Gesunde Schweine sind Grundvoraussetzung für intakte Ringelschwänze. Deshalb ist es wichtig, die Tiergesundheit stets im Blick zu halten und Krankheiten zu vermeiden. Die Demonstrationsbetriebe haben unterschiedliche Maßnahmen ergriffen, um die Tiergesundheit zu fördern.
Ein guter Tiergesundheitsstatus und Maßnahmen wie Hygieneschleusen und Impfungen sind auf den meisten schweinehaltenden Betrieben Standard.
Trotzdem kann es immer wieder zu Krankheitsgeschehen kommen. Die Demonstrationsbetriebe setzen daher unterschiedliche Maßnahmen um, um das Risiko für Krankheiten noch weiter zu vermindern. Nur gesunde Schweine haben Aussicht auf intakte Ringelschwänze bis zum Schluss.
Die Gesundheit der Schweine spielt eine entscheidende Rolle um Schwanzbeißen und Nekrosen zu vermeiden. Fühlen sich die Tiere unwohl aufgrund von geschwächten Immunsystemen oder direkt einer Krankheit, kann es zu Stress und Schwanzbeißen kommen.
Durch regelmäßiges Wiegen der Tiere wird die Gesichtsentwicklung beobachtet. Niedrige Tageszunahmen können ein Anzeichen für Krankheitsgeschehen sein. Ein zeitnahes Reagieren darauf ist wichtig, um schlimmeres zu vermeiden.
Besteht Verdacht auf einen Befall mit Krankheitserregern, können Blut- oder Kotprobennahmen weiterhelfen. Zum Beispiel kann eine vergleichende Probenuntersuchung von gesunden und vitalen Tieren und von Tieren mit Schwanzbeißen und Nekrosen Hinweise liefern, ob ein Mangel oder eine Funktionsstörung im Stoffwechsel vorliegt. Proben können auch dazu genutzt werden, um den allgemeinen Tiergesundheitsstatus zu überprüfen.
Neben den standardmäßig durchgeführten Impfungen kann es hilfreich sein, zusätzlich zu impfen. Hier wird mit dem bestandbetreuenden Tierarzt die für den Betrieb beste Lösung besprochen. Eine Impfung der Muttertiere kann in manchen Fällen ebenfalls sinnvoll sein. Entscheidend ist häufig auch der Zeitpunkt der Impfung. Impfungen sollten zum Beispiel nicht mit dem Umstallen oder dem Absetzen zusammenfallen, da hierdurch noch mehr Stress für die Tiere entsteht. Das kann Schwanzbeißen zur Folge haben.
Bei effektiven Mikroorganismen handelt es sich um ein Zusammenspiel aus positiven Mikroorganismen, die "schlechte" Keime verdrängen sollen. Die Besiedelung von Oberflächen mit „guten Keimen“ schafft ein Milieu, was es pathogenen Keimen unmöglich macht, hier zu überdauern.
In einem Demonstrationsbetrieb wird aktuell getestet, effektive Mikroorganismen im Stall automatisch durch ein Nebelgerät zu vernebeln. Hierdurch soll die Stallluft im Tierbereich positiv beeinflusst werden. Eine dauerhafte Vernebelung ist notwendig, um das positive Keimmilieu aufrecht zu erhalten.
Schutzkleidung für externe Besucher sollten selbstverständlich sein. Für die eigenen Mitarbeiter im Stall spielt sie ebenso eine wichtige Rolle. Manche Betriebe schreiben verschiedene Schutzkleidungen für die unterschiedlichen Stallbereiche vor. So wird beispielsweise nie mit derselben Kleidung von Schweinemast in die Ferkelaufzucht gewechselt. Das Risiko, krankheitserregende Keime zu verschleppen, wird dadurch reduziert.
Desinfektionsmittel werden zur Verminderung der Keimbelastung in der Haltungsumwelt eingesetzt. Ein Abstreuen von Flaechen mit Desinfektionspulver verhindert beispielsweise ein Verkoten (siehe Bild).
Schadnager, Fliegen, Wild- und Haustiere können Infektionskrankheiten übertragen. Daher ist es wichtig, diese zu kontrollieren. Neben der Gefahr einer Krankheitsübertragung sind große Mengen an Fliegen auch eine Belästigung der Tiere. Zur Reduzierung von Fliegen wurden elektrische Fliegenfänger eingesetzt.
Zur Verringerung der Fliegenbelastung sollten Schwimmschichten auf der Gülle vermieden werden, da Fliegen hier gerne ihre Eier ablegen. Schwimmschichten können sich beim Einsatz von Rohfasermaterialien wie Stroh und Heu bilden. Durch die Nutzung von Güllespülleitungen soll die Bildung von Schwimmschichten vermieden werden.
Zur automatischen Reinigung des Zentralgangs nach Ausstallung/ Umtreiben von Schweinen wurde eine Einweichanlage installiert. Der Zentralgang wird von jedem Personal oder Tier genutzt. Somit ist hier besonders auf Hygiene zu achten, da sonst alle Keime von Tier zu Tier oder mit den Schuhen auf den gesamten Bestand übertragen werden können.
Zur automatischen Reinigung von Abteilen soll der Einsatz von Reinigungsrobotern getestet werden. Eine gründliche Reinigung und Desinfektion eines Abteils nach Ausstallung dient dem Schutz vor Krankheiten bei Schweinen.
Liegt nach einer Tränkwasseruntersuchung ein positiver Befund von Bakterien, Endotoxinen, Pilzen und/oder Hefen vor, kann eine „Wasserhygienisierung“ sinnvoll sein. Hygienisierende Mittel wie Chlordioxid werden regelmäßig zugepumpt, was das Wasser säubert.
Wasserleitungen sollten frei von Biofilmen, Bakterien und Toxinablagerungen sein. Die Sauberkeit von Tränken ist durch regelmäßige Kontrolle und bei Bedarf durch Säuberung sicherzustellen. Der Einsatz von Umwälzpumpen kann beispielsweise verhindern, dass es in Leitungen zu stehendem Wasser kommt und sich nach einer Reinigung erneut Biofilme ablagern können. Mit Hilfe einer Spülmaus am Hochdruckreiniger können Leitungen effektiv gespült werden.
Wärmebildkameras können vielseitig eingesetzt werden. Beispielsweise können mit Hilfe von Wärmebildern Ohr- und Schwanznekrosen frühzeitig erkannt werden. Wärmebilder zeigen bläulich gefärbte Schwanzspitzen, bevor die Schwänze aufgrund von Nekrosen abfallen. Intakte Ringelschwänze erscheinen hingegen rötlich im Bild.
Mit Wärmebildkameras können auch Oberflächentemperaturen in verschiedenen Bereichen einer Bucht gemessen werden. Die Messbilder lassen Rückschlüsse auf die Gesundheit bzw. das Liegeverhalten der Tiere zu. Mit Wärmebildern wird hygienisch bedenkliches, stehendes Wasser in Wasserleitungen sichtbar.